Namen bezeichnen eine Person, ein Lebewesen oder eine Sache zum Zweck der eindeutigen Identifizierung. Eigennamen unterscheiden sich von den Allgemein- und Gattungsnamen, die Gruppen und Klassen von Individuen unter einem Begriff zusammenfassen. Man nennt die Wissenschaft, die Namen und Herkunft untersucht Onomasiologie (griechisch onoma = Name)

Vornamen

Namen, die den Menschen gegeben werden und die wir Vornamen, Rufnamen oder Taufnamen nennen, gab es schon lange vor dem Gebrauch von Familiennamen. Bis ins 12. Jahrhundert herrschte in Deutschland der germanische Namenstyp vor; danach erhielten auch biblische Namen eine größere Bedeutung.

Zu allen Zeiten gab und gibt es bevorzugte Vornamen. Durch die heute internationale Verflechtung gibt es eine Vielzahl verschiedenster Vornamen.

In dieser Arbeit über die Ahnen der Familie Sasse/Linto kommt sehr häufig der Vorname Johannes vor. Es bietet sich also eine genauere Erklärung zu diesem Vornamen an.

Hans wird als volkstümliche Kürzung des Namen Johannes gebraucht. Johannes stammt aus dem Alten Testament und ist aus dem Hebräischen ins Griechische, dann ins Lateinische und endlich ins Deutsche bzw. alle Europäischen Sprachen übergegangen.

Hans bedeutete ursprünglich Jehohana und galt als eine Art Höflichkeitsformel besagend: Gott sei Dank! – Chanan heißt nämlich im Hebräischen: gnädig sein. Jehohanan bedeutet demnach wörtlich: Jehovah ist sehr gnädig. Dieser Name, kürzer: Johanan war bei den Israeliten beliebt und kommt bereits im Alten Testament vor. Bekannt ist er dadurch geworden, dass Zacharias und Elisabeth ihrem Spätling diesen Namen gaben. Auch der Lieblingsjünger Jesu hieß Johannes. Bei den alten Kirchenschriftstellern und auch in der Vulgata erscheint Joannes ohne „h“. In Deutschland bürgerte sich aber Johannes ein, schon darum, weil dies als die vornehmere und heiligere Form galt. Johann war schon weniger exklusiv und mit der einheimischen Betonung der ersten Silbe ein Kutschername.

So viel also über den – zumindest um 1909 – populärsten und bekanntesten Vornamen, der, obgleich er sehr weit hergeholt ist, auf viele Deutsche zu passen scheint.

Familiennamen

Ehe sich die Familiennamen entwickelten, reichte ein persönlicher Name im Allgemeinen als Identifikation aus. Das Bevölkerungswachstum im Mittelalter war ausschlaggebend für die Einführung der Beinamen. In Deutschland setzt die Verwendung des heute als Familiennamen bezeichneten Eigennamen erst im 12. Jahrhundert ein. Sie steht mit der historischen Entwicklung der Gesellschaft in engem Zusammenhang.

Diese Beinamen wählte man oft nach Orts- und/oder Gebietsbezeichnungen aus. Sehr viele Namen spiegeln das mittelalterliche Leben und seine Berufe wieder, wie z.B. der Familienname Schmidt (Schmitt, Schmied). Andere deutsche Familiennamen, die aus einer Berufsbezeichnung hervorgingen sind z.B. Kaufmann, Müller, Bäcker, Schneider etc.

Spitznamen

Spitznamen werden einer Person auf Grund verschiedener Kriterien gegeben:

  • auf Grund physischer Merkmale
  • durch Wortähnlichkeiten oder durch
  • besondere Charaktereigenschaften.

Häufig ersetzen Spitznamen im alltäglichen Leben den eigentlichen Namen einer Person völlig.

Quelle: „Die deutschen Personennamen“ Dr. Rudolf Kleinpaul. Sammlung Göschen; Leipzig 1909.